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nilai

Stellt euch vor, ich bin jetzt im Internet. Wer ich bin willst du wissen? Ach ja, vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen:

Hallo, ich heiße Nilai und bin ein recht aufgewecktes Kind – sagen sie zumindest, was auch immer das bedeuten möge. Mit mir leben mein Papa und meine Mama. Die haben aber ihr eigenes Zimmer, denn ich brauche meinen Freiraum.  Dann gibt’s da noch die Oma und den Opili und irgendein Zwista von dem alle reden das aber keiner je gesehen hat. Es soll aber bald bei uns einziehen.

Meistes ist es ja recht lustig mit ihnen und sie sind grundsätzlich auch ganz lieb und brav, aber manchmal, da bringen sie mich echt auf die Palme. Da hab ich das Gefühl sie haben „narrische Schwammerl“ gegessen.  Da weiß ich dann nicht was in ihnen vorgeht. Hier geht’s weiter »

Stellt euch vor, gestern war ich in der Kirche. Schöne große Räume mit einer super Akustik. Der Hall ist echt ein Hammer, speziell wenn man laut schreit. Das müsst ihr einfach mal ausprobieren. Umso schriller, umso besser. Die Bilder sind auch ganz schön und es gibt viel zu sehen.
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Stellt euch vor, gestern wollte ich zum ersten Mal mit dem Auto tanken fahren. Es war ja schon sehr aufregend das Ganze, denn tanken lernt man nicht, sondern tanken kann man einfach. Also wozu fragen oder sich etwas sagen lassen, das kann ja nicht so schwer sein. Hier geht’s weiter »

Stellt euch vor, gestern war ich mit Mama und Papa bei meinen Verwandten. Es war echt furchtbar. Ich hab mich schon total gefreut, dass wir zu Oma und Opa gehen. Die sind immer echt nett zu mir, auch wenn sie ein bisschen komisch reden. Als ich dann gemütlich und total relaxed auf Mamas Arm in Omas Küche schaukelte, starrten mich plötzlich 10 Gewachsenen an und gaben komische Geräusche von sich. Hier geht’s weiter »

 

Stellt euch vor heute waren wir auf der Piste. Ich bin völlig am Ende. Schi fahren lernen. Ich sollte das zumindest, denn alle anderen können es schon. Hier geht’s weiter »

 

Stellt euch vor, gestern da war ich im Strandbad.  Wunderbar, denkt ihr? War es auch -strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und viele meiner Freunde. Aber – und jetzt kommt es- da baute ich nichts ahnend am Ufer mit meinem Freund eine echt coole Sandburg, als ich Zeuge einer Wahnsinnstat von einem Gewachsenen wurde. Unfassbar da hat doch dieser riesen Mensch versucht einen Leidensgenossen von mir in die Tiefen des Wassers zu zerren.
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Stellt euch vor, es ging weiter. Sagte ich, dass ich nicht mehr auf die Piste komme? Tja, schöne wäre es, wenn jemand meine Wünsche respektieren würde. Das erste Mal versuchte ich mich in der Haustüre festzukrallen, ein weiteres Mal im Auto und zu guter Letzt bei meiner Mama. Meine Mama – mein Fels in der Brandung, meine Beschützerin – dachte ich zumindest. Eiskalt gaben sie mich wieder mitsamt meinen roten Folterinstrumenten ab. Selbst bitterliches Weinen – meine Geheimwaffe –  nützte mir nichts. Hier geht’s weiter »