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Mag.Mareike Krieger

Unterschiede zwischen Mädels und Burschen in der Pubertät – erziehenswert! im Kurier

Mag. Mareike Krieger stand dem Kurier als Expertin zur Verfügung.  Mehr dazu können sie nachlesen im online Kurier.

In der Pubertät und im Jugendalter tut sich einiges bei unseren Kindern. Sie stehen auf der Schwelle zum Erwachsen sein. Der Körper verändert sich und mit ihm Aussehen und Hormone. Es kommt häufig zu starken Stimmungsschwankungen – Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. In dieser Phase sind die Jugendlichen meist auf der Suche nach sich selbst. Diese Identitätsfindung ist nicht einfach und zieht eine Ablösung vom Elternhaus nach sich. Offene Gespräche werden seltener, eigene Meinungen werden lautstark vertreten, Türen knallen und die Welt ist in ihren Augen wahnsinnig ungerecht, weil sie sowieso keiner versteht.


Das Streben nach Selbstständigkeit gehört zu dieser Phase und ist für beide Seiten hart. Das Grenzen austesten und sich reiben ist sehr anstrengend.

Die Studie AIDA von Renate Valtin wies nach, dass Mädchen eine geringere ICH –Stärke und ein schwächeres Selbstwertgefühl als gleichaltrige Buben haben. Sie haben auch ein geringeres Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit und weniger Erfolgszuversicht als die Burschen. Selbst wenn Eltern sich bemühen ihre Kinder möglichst gleich zu erziehen wirken doch auch versteckte Erzieher mit wie zum Beispiel die Medien.

Leistungsknick in der Schule: Oft ist in der Pubertät ein Leistungsabfall zu beobachten. Die Interessen ändern sich und andere Dinge wie Freunde und Freizeit werden wichtiger. Bei schlechten Leistungen oder auch bei anderen Vorkommnissen suchen Mädchen eher die Ursache bei sich und Burschen öfter außen.  (Mädchen führen eine schlechte Note eher auf zu wenig lernen oder dumm sein zurück, wobei Buben häufiger denken, dass der Test zu schwer oder der Lehrer schuld ist.)

Typisch Mädchen?

  • Gewicht: Mädchen halten sich gerne in Cliquen auf. Jedes Mädel ist bemüht zur in crowd zu gehören. Eine große Gefahr ist sicher der Faktor Gewicht. Dünn, dünner, am dünnsten. Bulimia nervosa und Anorexia nervosa sind Krankheiten, die nicht zu unterschätzen sind. Speziell bei intelligenten und sehr leistungsorientierten Mädchen tritt dieses Phänomen besonders häufig auf.

  • Aussehen: Da die Mädchen besonderen Wert auf Ihr Aussehen legen. Sind Figur, Frisur, Kleidung, Schmuck- und Körperschmuck (Tatoos, Piercings) etc. ein großes Thema. Schwierig wird es, wenn jemand aus dem Rahmen fällt. Nicht die neuesten und coolsten Markenklamotten trägt.

  • peer groups: Dazu gehören ist alles. Was wenn alle in der Gruppe rauchen, trinken oder etwas einwerfen? Ein nicht unerheblicher Teil macht mit um dazu zu gehören.

  • Sexualität: Not a girl, not yet a woman. Stöckelschuhe, Miniröcke und Schminke machen aus 12-jährigen Super-Vamps. Es ist zum Teil nicht leicht rein aufgrund des Aussehens auf das Alter zu schließen. Dies bringt Mädchen manchmal in unangenehme Situationen. KO-Tropfen sind auch ein Thema.

Typisch Burschen?

  • Verhalten: Burschen definieren sich meist mehr durch ihr Verhalten, obwohl das Aussehen auch bei ihnen immer wichtiger wird. Es wird viel Energie aufgewendet um den Mädels zu imponieren. Rauchen, Alkohol und manchmal auch Drogen gehören zum cool sein. Es braucht schon sehr viel Ich-Stärke sich dagegen auf zu lehnen.

  • Technische Geräte spielen natürlich auch eine große Rolle. Das neueste i-phone oder i-pad sind nahezu ein Muss.

  • Aggression: Oft sind Körper und Geist nicht gleich schnell in der Entwicklung. Da kann es schon mal passieren, dass der Jugendliche plötzlich von einer Situation überfordert ist. Auch die Hormone schießen in der Zeit über. Es kommt es dann manchmal zu Impulsdurchbrüchen bei denen es zu Raufereien und Gewalt kommt. Sowohl verbal als auch körperlich werden aufgestaute Emotionen abreagiert. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, da das Lernen zu einem sehr großen Teil über Imitation abläuft und die Jugendlichen nachahmen was sie zu Hause, im TV und in der peer group sehen.


Da die Pubertierenden auf der Suche nach ihrem Ich sind und schauen müssen „wer bin ich und wie bin ich“, sind sie oft leicht beeinflussbar. Sie probieren sich in verschiedenen Rollen aus und wollen sich in jedem Fall von den Eltern und Erwachsenen abgrenzen und unterscheiden. Dafür wollen sie aber umso stärker ihrer peer group angehören und dazu gehören. Dies ist sowohl bei Mädchen als auch bei Burschen so.

Ich denke, dass die Grenzen zwischen typisch männlich und typisch weiblich immer mehr verschwimmen. Natürlich gibt es Unterschiede, aber zum Beispiel gibt es immer mehr Burschen die regelmäßig zum Friseur gehen, sich die Augenbrauen zupfen und Masken auftragen und es gibt immer mehr Mädchen, die in Raufereien verwickelt sind.

Ich denke es ist ausschlaggebend in welchem Umfeld die Pubertierenden aufwachsen und welche Rollenvorbilder und –modelle sie haben.



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