Susi ist 14 Jahre alt und denkt das Leben besteht nur aus Party. Regelmäßig betrinkt sie sich mit Freunden mit dem Ziel möglichst schnell einen Rauschzustand zu erreichen. Das Mädchen raucht seit sie 9 Jahre alt ist und seit 2 Jahren sind es nicht nur Zigaretten. Neben Marihuana werden auch Tabletten und Partydrogen konsumiert. Welche Möglichkeiten haben Eltern dem entgegen zu wirken?
Fakt ist, dass wir unsere Kinder nicht vor dem Kontakt mit diversen Suchtmitteln bewahren können. Sie sind allgegenwärtig. Der Unterschied ist nur das manche mehr und manche weniger gesellschaftlich anerkannt sind.
Was können wir also tun, um unsere Kinder bestmöglich davor schützen?
Ein sehr wichtiger präventiver Schritt ist die Kinder optimal über Suchtgifte und ihre Folgen auf zu klären. Denn nur wenn sie wissen, welche Formen es gibt und welche Konsequenzen der (oft schon erstmalige) Konsum hat, können Sie verantwortungsvoll damit umgehen. Information schützt!
Verbote sind sinnlos, denn diese machen die Sache erst richtig interessant! Das Kind bzw. der Jugendliche muss es schaffen aus eigenem Antrieb auch ohne Anwesenheit der Erziehungsberechtigten widerstehen zu können.
Die positive Einstellung zu Suchtmitteln entsteht oft schon sehr früh. Wenn ein kleines Kind lernt, dass es Frustration immer mit oralen Mitteln befriedigen soll, dann prägt sich das ein. Ein Beispiel wäre, dass Einsamkeit, Wut und Trauer eines Kindes von den Eltern durch Essen ( Süßigkeiten, Fläschchen,…) befriedigt wird, anstatt das Kind durch Zuwendung zu beruhigen.
Ein weiterer Aspekt ist, die soziale Kompetenz. Das Kind muss es schaffen Nein zu sagen und sich ab zu grenzen. Eine gewisse Standfestigkeit und gute kommunikative Strategien helfen dabei dem Gruppendruck zu widerstehen und in der Lage zu sein gegen den Strom zu schwimmen. Dazu braucht es ein gutes Selbstbewusstsein und einen hohen Selbstwert.
Diese werden ebenfalls schon sehr führ ausgebildet und unter anderem durch Vorbilder geprägt. Daher ist es wichtig, dass man auch schon bei einem kleinen Kind ein Nein gelten lässt, wenn es etwas wirklich nicht möchte. Zwingt man einem Kind ständig seinen eigenen Willen auf und lässt seine Meinung nie gelten, dann kann man nicht erwarten, dass es das dann plötzlich später in Situationen mit hohem sozialen Druck plötzlich kann. Schon junge Kinder kann man durch Zuspruch, Ver- und Zutrauen positiv stärken. Das fängt schon damit an es auf das hohe Klettergerüst kraxeln zu lassen und ihm bei zu bringen, wie es das selber schafft.
Prophylaktisch wirkt auch das Erlangen einer hohen Problemlösungskompetenz. Umso mehr Strategien dem Kind zu Verfügung stehen mit seinen Problemen um zu gehen umso besser. Ebenso müssen alternative Stressbewältigungsstrategien, ein adäquater Umgang mit Gefühlen, sowie der Umgang mit Krisen gelernt werden. Alkohol und Drogen eignen sich dazu nur scheinbar. Umso mehr Alternativen das Kind hat, desto größer ist die Chance, dass es konstruktive Lösungsmöglichkeiten wählt.
Wenn Sie den Verdacht hegen, dass ihr Kind Suchtmittel konsumiert, dann sollten sie das klar ansprechen. Hören Sie Ihrem Kind zu und verurteilen Sie es nicht gleich, auch wenn es schwer fällt. Drogenberatungsstellen helfen weiter und haben nützliche Informationen. Auch Angehörige können sich beraten lassen.
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