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Ich hatte kürzlich ein Interview mit freetherapy. Es war mir eine Freude über meine tolle Arbeit zu berichten.

Hier finden Sie das gesamte Interview:

  1. Bitte stellen Sie sich und ihre berufliche Tätigkeit kurz vor!

Ich bin Psychotherapeutin für Verhaltenstherapie und in eigener Praxis tätig. Die Therapie findet sowohl klassisch in der Praxis, sowie auch im Stall bei den Pferden statt. Ich bin auf Kinder und da besonders auf Kleinkinder spezialisiert, arbeite jedoch auch oft mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Weiters bin ich auch in der Erwachsenenbildung mit workshops und Vorträgen tätig.

  1. Wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Kleinkind- und Hortpädagogin

Erziehungswissenschafterin

Lebens- und Sozialberaterin (Schwerpunkt Erziehungsberatung)

Psychotherapie: Verhaltenstherapie

Zertifizierungen: Pferdegestützte Psychotherapie/ Reittherapie/ Kinder- und Jugendpsychotherapie/ Kinderschematherapie/ bindungsorientierte Eltern-, Säuglings- und Kleinkindpsychotherapie

  1. Wie würden Sie ihren Zugang zu Therapie generell beschreiben?

Verhaltenstherapie, bio-psycho-soziales Modell

Eine maßgeschneiderte Therapie mit großer Einfühlsamkeit, Flexibilität und Sorgfalt auf Basis umfangreichen Fachwissens geplant und durchgeführt wird und der Patient durch aktive Mitarbeit intensiv einbezogen wird.

 

 

 

 

  1. Mit welchen Diagnosen oder Fragestellungen kann man zu Ihnen kommen?

Kinder: Angst- und Zwangsstörungen, Tics, Einnässen und Einkoten, Depressionen, Schlafprobleme, oppositionelles und aggressives Verhalten

Erwachsene: Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen und Burnout, Emotionsregulation, Elternschaft und Erziehung

Therapie auf Niederländisch möglich

Therapie auf Englisch möglich

In der pferdegestützten Psychotherapie lassen sich auch vielfältige andere Themen bearbeiten, wie zum Beispiel durch soziales Kompetenztraining mit Pferd.

  1. Was zeichnet Sie als Therapeutin aus?

Ich bin sehr klar, strukturiert und lösungsorientiert, jedoch auch einfühlsam, engagiert und kreativ in meiner Arbeit.

  1. Wie sind Sie zur Hier: tiergestützten Therapie gekommen oder was fasziniert Sie persönlich daran?

Ich bin mit Tieren aufgewachsen und weiß daher seit meiner Kindheit, wie wertvoll diese Erfahrungen sind. Früh hat es mich in den Bereich der Pädagogik gezogen und wenig später dann in den Bereich Psychologie/ Psychotherapie. Lange Zeit war die Arbeit und Freundschaft mit Tieren ausschließlich mein Hobby, bis ich mir den Traum erfüllt habe, meinen Freund und Partner Pferd zum Co-Therapeuten zu machen und von da an auch mit ihm gemeinsam arbeiten zu können.

Ich bin jedes Mal wieder von Neuem fasziniert, wie großartig das Zusammensein mit den Pferden ist und wie unglaublich bereichernd und fruchtbar die Zusammenarbeit ist. Sie haben so feine Antennen und nehmen soviel mehr wahr als wir. Dadurch helfen sie uns achtsamer zu sein und uns besser Fokussieren zu können.

 

 

 

 

 

  1. Was ist besonders bezogen auf tiergestützte Therapie?

Ich arbeite in der pferdegestützten Psychotherapie und Erziehungsberatung viel an der Emotionsregulation, Interaktionsprozessen, sozialer Kompetenz, der Kommunikation, sowie Kooperation, uvm.  Dazu gibt es z.B. Aufgaben, die mit dem Pferd gemeinsam vom Boden aus gelöst werden sollen.

Dabei wird das Pferd zum Partner in der Therapie oder Beratung. Das wunderbare Wesen der Pferde – ihr Sanftmut, ihre Sensibilität und Ehrlichkeit, sowie ihre Fähigkeit Emotionen zu spüren, spiegeln und auszulösen – ist sehr hilfreich im Prozess der Bewusstmachung und Reflexion eigener Themen.
Dies kann genutzt werden um Interaktionsprozesse sichtbar zu machen, basale Bedürfnisse zu erfüllen und ein ehrliches wertfreies Feedback zu erhalten. Durch das Pferd ist es viel leichter möglich einen Zugang zu finden und rasch zum eigentlichen Kern des Themas zu gelangen. Diese Erkenntnis kann dann sogleich geübt und umgesetzt werden.
Vorkenntnisse sind keine nötig.

  1. Für wen ist sie besonders geeignet?

Die pferdegestützte Psychotherapie, Beratung und Supervision sind äußerst effektiv und vielfältig mit Kindern, ihren Familien oder zum Beispiel im Bereich der Pädagogik, sowie auch bei Erwachsenen im Einzelsetting oder in Gruppen einsetzbar.

Gerade bei Kindern ist es oft viel einfacher einen Zugang durch das Tun zu finden. Ein guter Vergleich ist, dass wir Spieltherapie nicht mit Püppchen oder Autos am Tisch machen, sondern wir ganzheitlich die Dinge mit den Pferden ausprobieren. Es kann experimentiert und ausprobiert werden, während die Pferde ein direktes Feedback geben.

Learning by doing ist hier sehr zutreffend. Verschiedene Erfahrungen werden direkt erlebbar und spürbar.

 

 

 

 

 

  1. Welche Vorteile bringt Ihre Therapieform in Vergleich zu anderen Therapiemodalitäten?

Es kann direkt und praktisch an den jeweiligen Themen gearbeitet werden. Durch den Umgang mit dem Pferd werden unterschiedliche Dinge sofort umgesetzt, ausprobiert, sichtbar.

  • Interaktionsprozesse zwischen Familienmitgliedern
  • Grenzen setzen können
  • konsequent und klar sein
  • Kooperation miteinander
  • Führen und sich führen lassen/ Kontrolle annehmen und abgeben können
  • Kommunikation – eindeutige, klare und ehrliche Botschaften senden
  • Nähe und Distanz regulieren – den persönlichen Bereich definieren können
  • Mit Widerstand umgehen können/ oppositionelles Verhalten
  • sicheres, klares und Vertrauen förderndes Auftreten
  • Kongruenz in Mimik und Gestik/ Denken und Tun

 

  1. Welche Arbeitsmaterialien verwenden Sie und welche Auswirkungen haben diese konkret auf die zu therapierenden Personen?

Das wichtigste sind meine Co-Therapeuten die Pferde/ Ponys.

Zusätzlich verwenden wir viele verschiedene Materialien um z.B. einen Parcours auf zu bauen. Hütchen, Softstangen, Blöcke, Bälle, etc.  Grundsätzlich bin ich sehr kreativ und es kann alles mögliche eingesetzt werden, das sich eignet am jeweiligen Thema zu arbeiten.

Zum Beispiel mit einem Lasso das Holzpferd „fangen“ um die Frustrationstoleranz zu steigern oder sich überwinden das Pony alleine um Hütchen zu führen und dabei Ängste zu überwinden. Die Selbstwirksamkeit und der Selbstwert werden erhöht, da von Mal zu Mal beobachtbar ist, wie die Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen steigt. In der Lage zu sein, ein Pony mit 250kg zu bewegen oder gleich ein Pferd mit 500kg hat schon einen starken Effekt.

 

  1. Warum finden Sie ihren Beruf toll?

Ich liebe meinen Beruf, weil ich direkt und niederschwellig Unterstützung anbieten kann. Es ist sehr viel Raum und Platz für alle Emotionen.


Es darf herzhaft gelacht, Freude über Erfolge geteilt, aber auch Dampf bei Ärger abgelassen werden und Tränen dürfen bei Traurigkeit fließen.

Es ist schön zu beobachten, wenn eine Entwicklung stattfindet. Gerade mit den Pferden, kann ich mein Hobby mit meinem Beruf kombinieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Wo kann man mehr über Sie erfahren oder wie können Personen Sie erreichen?

Gerne kann man mich auf meinen Websites besuchen.

www.mareikekrieger.at

www.erziehenswert.at

www.therapierenswert.at

https://mareikekrieger.wixsite.com/therapierenswert/pferdegestuetzte-psychotherapie

 

Außerdem gibt es auf facebook eine eigene Seite für erziehenswert! und therapierenswert!.