Stellt euch vor heute waren wir auf der Piste. Ich bin völlig am Ende. Schi fahren lernen. Ich sollte das zumindest, denn alle anderen können es schon.
Zu Beginn war ich ja noch voller Freude, weil ich so coole rote Schi bekommen habe. Das war dann aber auch schon alles was toll war. Es war voll kalt draußen und mir ist gleich meine Nase eingefroren. Ansonsten angezogen, wie ein kleiner Eskimo haben sie mich auf so eine Art Weide gebracht. Ich kenn das ja nur von Kühen. Die werden eingezäunt, damit sie nicht davon rennen. Oft ist dann auch noch Strom drauf auf dem Zaun, falls eine ausbüchsen will. Bei mir war es genauso, nur ob Strom drauf war, weiß ich nicht, weil ich mich nicht getraut hab es auszuprobieren.
Naja, dann ging‘s los. Da kam so eine Frau, die hat mir geholfen, die Schi anzuziehen und dann sind meine Gewachsenen weggegangen. Wie konnten sie mir das nur antun?
Es war kalt und ich war allein. Ok, nicht ganz allein. Da waren noch acht andere, die wie ich, verzweifelt versuchten, die zwei Bretter irgendwie unter Kontrolle zu halten. Ja und natürlich die Frau. Hübsch war sie ja, aber was nützt das Aussehen, wenn sie sich wie ein „drill instructor“ benimmt. „Hände auf die Knie, Knie gebeugt, Schispitzen zusammen, Fersen auseinander,….“ hallte es über die Piste. Ich wollte es ja machen, aber die blöden Schi hatten ihre eigene Vorstellung sich fortzubewegen. Alle paar Meter kamen sie durcheinander und mich zerbröselte es. Völlig verknotet lag ich in der weißen, kalten Masse unfähig mich zu bewegen. Mühsam schaffte ich es manchmal selber meine Gliedmaßen zu entwirren.
Das soll lustig sein? Ich hasse es. Es ist anstrengend, schmerzhaft und sooo schwierig. Meine Gewachsenen können sich das abschminken. Ich komme da morgen sicher nicht mehr her.
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